- Wir werden in der Veranstaltung mit Fotos, Videoausschnitten und
Kurz-Interviews von Flüchtenden aus Idomeni (Feb/März 16) und
Nordgriechenland (Juli 16) über die Kämpfe entlang der „Balkanroute“
berichten und mit euch über Handlungsoptionen diskutieren.
Beginn: 20 Uhr
Weitere Informationen: http://travellingbureau.blogsport.eu/
Die von tausenden Flüchtenden in kollektiven Kämpfen geöffnete so
genannte „Balkanroute“ hatte im letzten Jahr viele Hoffnungen darauf
aufkeimen lassen, dass die Festung Europa immer rissiger wird.
Das Dublin-System lag kurzzeitig am Boden, immer mehr Flüchtende
machten sich auf den Weg nach Europa und ein ganzer humanitärer
Korridor durch Osteuropa war entstanden. Doch die Festung
wusste zurück zu schlagen.
Wir waren im Februar und März, genau zur offiziellen Schließung
der „Balkanroute“, in Idomeni und haben vor Ort viele Proteste, Blockaden
und einen zurück geschlagenen Grenzdurchbruch begleitet.
Die Festung Europa konnte zunächst in humanitären Bündnissen
Ordnung und Kontrolle entlang der Route wieder herstellen und
dann mittels geschickt zwischen die Flüchtenden eingetriebener
Spaltkeile eine Bewegung ausbremsen und letztlich zum Erliegen
bringen. Wir waren ein zweites Mal Mitte Juli in Nordgriechenland,
nach der Zerschlagung und Aufsplittung der Refugee-Bewegung von
Idomeni auf viele kleine Lager. Auch wenn noch immer Tausende
auf illegalisierten Wegen unterwegs sind ins Herz Euopas, sitzen
heute über 50.000 Menschen in Zeltstädten und Lagern in ganz
Griechenland fest – scheinbar der Versuch, diese Menschen in der
Perspektivlosigkeit zu zermürben, ihnen gerade das Überlebenswichtige
hinzuwerfen und das als humanitäre Katastrophenlösung
zu zelebrieren. Diese selbst herbeigeführte Mangel- und Krisensituation
wird verwaltet von EU und NGOs, die Selbstbestimmung und
-organisierung der Flüchtenden verhindern und Flüchtende in den
Lagern in eine Abhängigkeits- und Mangelsituation abdrängen, deren
Auswirkungen sich über mehrere Generationen ziehen wird.
Wir möchten während der Veranstaltung gerne Spenden sammeln
für die sich im Lager Lagkadikia, GR, organisierende Gruppe „Jafra
in Greece – Refugees to Refugees“. Jafra braucht einen Bus, um ihr
Konzept von Selbstorganisierung auch in die verschiedenen anderen
Camps in Griechenland weiter tragen zu können.