Do, 12.09.2013: Keine Ruhe an der Heimatfront!

Kundgebung gegen die unheilige Allianz
zwischen Kirche und Bundeswehr

18 Uhr
Bei der St. Johanniskirche (Am Sande)
Lüneburg

Gegen die unheilige Allianz zwischen Kirche und Bundeswehr!

Keine Ruhe an der Heimatfront!

„Du sollst nicht töten“ – so lautet das fünfte Gebot. Bei der evangelischen Kirche scheint diese Passage aus ihrem wichtigsten Buch in Vergessenheit geraten zu sein. Dem Lions Club überlässt sie am 12. September 2013 die St. Johanniskirche für ein „Benefizkonzert“ mit dem „Herresmusikorps 1“ aus Hannover. Es spielen Soldaten der Bundeswehr, die dazu ausgebildet werden zu töten und Krieg zu führen.

Die Bundeswehr führt Krieg!

Ob in Afghanistan, im Kosovo, oder vor der Küste Somalias – seit 1999 beteiligt sich Deutschland wieder aktiv an Kriegen. Bei diesen Einsätzen geht es nicht um „Menschenwürde, Freiheit und Demokratie“, wie so oft propagiert wird. Die Kriegseinsätze an denen die Bundeswehr beteiligt ist, bedeuten für die Menschen vor Ort immer eine Katastrophe!

So ist seit Beginn des Krieges in Afghanistan die Zahl der in Armut lebenden Menschen drastisch gestiegen. Von einem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte kann keine Rede sein, denn eine Marionettenregierung und die Zerstörung der vor dem Krieg durchaus vorhandenen Frauenkampfbewegung sprechen eine deutliche Sprache! Auch findet dort mitnichten ein Krieg gegen den Opiumanbau statt, denn im Gegenteil: Immer mehr Menschen sind ihrer Lebensgrundlage beraubt und wenden sich diesem einträglichen Geschäft zu. Die steigende Unterernährung, der verschlechterte Zugang zu sanitären Einrichtungen und die gestiegene Arbeitslosigkeit sind weitere Indizien, warum Krieg schlichtweg inakzeptabel ist.

Angebliche Hilfsmaßnahmen wie Brunnen- und Schulenbau dienen vor diesem Hintergrund lediglich als Alibi zur Legitimierung der Einsätze. In erster Linie wird deutsches Wirtschaftsinteresse verfolgt. So sicherten vergangene Kriegseinsätze z.B. in Afghanistan oder dem Sudan besseren Zugriff auf örtliche Märkte und Ressourcen, während die Bevölkerung stark unter ihnen leiden musste und demokratische Rechte weiter zurückgingen. Auch die unzähligen Einzelschicksale, verbunden mit dem Kriegsgeschehen, sprechen für sich. Die größten Profiteure scheinen die am Wiederaufbau des zerstörten Landes beteiligten Firmen zu sein.

Kriege dienen letztendlich der Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen auf brutalste Art und Weise und dürfen nicht als „Hilfsmaßnahmen“ verharmlost werden. Die Errichtung von Scheindemokratien und Marionettenregierungen wird dabei billigend in Kauf genommen oder sogar bewusst gefördert, ohne auf die wirklichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu achten. Bestes Beispiel ist Afghanistan. Der nach dem Einmarsch des Westens installierte Machthaber Hamid Karzai hat beispielsweise 2009 die Vergewaltigung in der Ehe von Strafverfolgung befreit und versucht aktiv seinem Familienclan die Macht zu sichern.

Die Bundeswehr ist kein Kulturverein!

Auch das geplante Konzert am 12. September 2013 ist Propaganda für laufende und zukünftige Kriege. Öffentliche Auftritte der Bundeswehr in Deutschland gehören immer mehr zum Alltagsbild. Bei öffentlichen Gelöbnissen, Infoständen auf Messen, bei der Werbung in den Medien, Jugendoffizieren in Schulen, oder Konzerten von Musikkorps. Die Ziele sind immer die gleichen: Das Erreichen von potentiell neuen Rekrut_innen und der Versuch Akzeptanz in der Gesellschaft zu erlangen, um die Kriegseinsätze im Ausland rückwirkend zu legitimieren.

Seit dem Wegfall der Wehrpflicht steht die Bundeswehr unter dem verstärkten Druck, junge Menschen anzuwerben um für sie in den Krieg zu ziehen. Deshalb versucht sie sich als möglichst attraktiv darzustellen und den tatsächlichen Charakter ihrer Kriegseinsätze in der Öffentlichkeit in den Hintergrund zu rücken. Soldat zu sein bedeutet nach wie vor „Töten und getötet werden“ und eben nicht einen gesicherten Arbeitsplatz „im Dienste einer gerechten Sache“! Außerdem sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung zu deutschen Kriegseinsätzen immer weiter. Immer weniger Menschen glauben die Lügen der deutschen Kriegspolitik, weshalb die Bundeswehr vermehrt gezwungen ist ihr Image aufzupolieren.

Nicht umsonst bezeichnen sich die verschiedenen Musikkorps als „klingende Visitenkarte“ oder „sympathischer Botschafter“ des deutschen Militärs. Sie sind ein ganz normaler Teil der Bundeswehr mit einer ganz besonderen Aufgabe: Kriegspropaganda!

Kriegspropaganda darf kein Raum geboten werden!

Lasst uns gemeinsam aktiv werden gegen Krieg und Militarisierung! Denn der Krieg beginnt schon hier, vor unserer Haustür. Lasst uns gemeinsam auf die Straße tragen, dass wir nicht bereit sind Krieg zu akzeptieren, egal in welcher Form er uns begegnet.

Kundgebung gegen das Bundeswehrkonzert
Donnerstag, 12. September 2013
18 Uhr
Bei der St. Johanniskirche
Lüneburg

Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen