Ausstellung: „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ (14.10.-19.10.2019)

Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“

Programm:

Ausstellung: 14.10. bis 19.10.2019
Mo – Sa von 14 bis 19 Uhr

Film: 16.10.2019, 19:00 Uhr „Der zweite Anschlag“, Dokumentarfilm von Mala Reinhardt

Vom 14.10.2019 bis 15.11.2019 wird an vier Schulen im Raum Lüneburg und im Infocafé Anna & Arthur die Ausstellung „Die Opfer des NSU“ gezeigt.

Im Juli 2018 endete der NSU-Prozess in München. Außer für Beate Zschäpe hatte dieser Prozess kaum Konsequenzen für die Mitangeklagten, weiteren Unterstützer*innen des NSU, den V-Leuten oder den Staat, der schützend seine Hand über den NSU-Komplex legte. Und die Opfer? Sie scheinen fast vergessen, spielten im Prozess nur eine untergeordnete Rolle und die Angehörigen warten bis heute auf Antworten auf ihre Fragen.

Die Ausstellung setzt sich mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen der neonazistischen Terrorgruppe im November 2011 auseinander. Neben den Biografien der zehn Mordopfer, den Bombenanschlägen sowie zahlreichen Banküberfällen beleuchtet die Ausstellung Neonaziszenen, aus denen der NSU hervorging. Analysiert werden zudem Gründe, warum die Mordserie so lange unaufgeklärt blieb.


Die Ausstellung wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und seitdem mehr als 170 Mal bundesweit gezeigt. Seit dem Frühjahr 2018 liegt sie in aktualisierter Form vor.

Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden.

Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Zum Schluss kommen Angehörige der Ermordeten zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.

Weiter Informationen zur Ausstellung: www.opfer-des-nsu.de

Die Ausstellung wird jeweils für eine Woche zunächst im Infocafé Anna & Arthur und anschließend am Johanneum Lüneburg, am Gymnasium Oedeme, an der Schule am Katzenberg in Adendorf und an der IGS Embsen gezeigt. Für alle Schulen wird eine Schüler*innencoaching-Ausbildung durchgeführt, die Jugendliche dazu befähigen wird, selbständig durch die Ausstellung zu führen. Zusätzlich wird es eine Eröffnungsveranstaltung und Filmvorführungen geben. Im Einzelnen:

Veranstalter*innen: Lüneburger Netzwerk gegen Rechts & Literaturbetrieb