„Der globale Bürgerkrieg“
Roter Sonntag,
8.2.2015 ab 14 Uhr,
Infocafé Anna&Arthur
Diskussion zum gleichnamigen Artikel aus der aktuelle Wildcat. Wie immer
mit Kaffee&Kuchen.
Die physische Zerstörung vieler Regionen der Welt und die Zerstörung der
sozialen Absicherung in den alten Industriestaaten sind zwei Seiten des
selben Krieges. Seit etwa 1970 wird dieser Krieg nach außen und nach
innen in immer neuen Etappen eskaliert.
In Libyen, Syrien, der Ukraine und an vielen anderen Orten zeigt sich,
dass instabile Situationen in der aktuellen Krisendynamik des Kapitals
sehr leicht durch Interventionen von außen in Bürgerkriege umgeleitet
werden können. Hoffnung macht, dass es den Herrschenden immer schwerer
fällt, (Boden-)Truppen für diese Kriege zu finden.
Die Reproduktionsbedingungen der Arbeiterklasse, die in Tariflöhnen und
Sozialsystemen institutionell gefasst ist, werden in den Kriegen radikal
zerstört.
Eine weitere einkalkulierte Folge der Kriege ist die Migration von
Millionen Menschen, die nicht nur eine unmittelbare Flucht vor
Zerstörung ist, sondern auch eine in die Ausbeutung hinein.
Eine politische Bewegung gegen Kriege wird sich zunehmend nicht mehr nur
auf die unbedingt richtige moralische Ablehnung eines jeden Krieges
beschränken und Solidarität mit Flüchtlingen einfordern können, sondern
muss die Ausbeutungsbedingungen der MigrantInnen aufgreifen. Aber wie
kann uns dies gelingen?
Wie lassen sich in der Zusammenbruchsphase des kapitalistischen Systems
von Nationalstaaten politisch noch Anknüpfungspunkte für eine
»Klassenposition« finden?