18. und 22. Juni 2019, Ausstellung: „Verflechtungen – koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus“

Veranstaltung des Literaturbetriebs mit Dr. Susann Lewerenz: Ausstellung „Verflechtungen – koloniales und rassistisches Denken im Nationalsozialismus“ – Voraussetzungen – Funktionen – Folgen.

Dienstag, 18.06.2019, Ausstellung ab 18:00 Uhr, Veranstaltung ab 19:00 Uhr

Samstag, 22.06.2019, Ausstellung von 12:00 bis 20:00 Uhr.

Als die NSDAP an die Macht kam, waren noch weite Teile der Welt durch den europäischen Kolonialismus geprägt. Auch im nachkolonialen Deutschland wirkten kolonialrassistische Denkmuster fort. Verbunden mit antisemitischen Stereotypen und spezifisch nationalsozialistischen Formen von Rassismus beeinflussten sie die deutsche Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie staatliches Handeln.

Die Ausstellung zeigt Verflechtungen zwischen kolonialem und rassistischem Denken und Handeln im Nationalsozialismus auf und sie präsentiert Auszüge neuer Materialien, die Impulse für verflechtungsgeschichtliche Ansätze in der Bildungsarbeit setzen und eine rassismuskritische, multiperspektivische und inklusive Erinnerungskultur anregen wollen.

Die Ausstellung ist am 18.06.2019 und 22.06.2019 im Infocafè Anna & Arthur (Katzenstraße 2, Lüneburg) zu sehen.

Die Ausstellung nimmt anhand ausgewählter Biografien von People of Color Verflechtungen zwischen kolonialem und rassistischem Denken und Handeln im Nationalsozialismus in den Blick und verknüpft die bis heute weitgehend voneinander getrennt behandelten Themenkomplexe Kolonialismus und Nationalsozialismus. Zu diesem Zweck werden vom Kaiserreich ausgehend Voraussetzungen, Funktionen und Folgen solchen Denkens und Handelns im Nationalsozialismus beleuchtet. Über den primär biografischen Zugang wird noch eine zweite verflechtungsgeschichtliche Dimension beleuchtet, in dem die Darstellung des Nationalsozialismus in den synchronen Kontext einer Welt eingeordnet wird, die in weiten Teilen von kolonialen Herrschaftsverhältnissen geprägt war. Es wird aufgezeigt, in welcher Weise rassistische und koloniale Interessen und Praktiken die Lebensbedingungen und Handlungsspielräume von People of Color im Nationalsozialismus prägten und wie sich diese heterogene Gruppe innerhalb der gegebenen Bedingungen verhielt.

Die Ausstellung macht diese Verflechtungen sichtbar und erweitert damit die Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus. Durch Gegenwartsbezüge ermöglicht sie Anschlüsse an aktuelle Debatten über Migration und gegenwärtige Rassismen und regt dazu an, über die Nachwirkungen von Ungleichheitsideologien und damit verbundene Praktiken von Entrechtung, Ausbeutung und Gewalt nachzudenken. Die Ausstellung und die Begleitmaterialien wurden von den Ausstellungsmacher*innen für den Einsatz der Ausstellung in der Bildungsarbeit entwickelt.

Die Ausstellung ist von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Zusammenarbeit mit den Universitäten Augsburg und Hamburg erarbeitet worden.

Dienstag, 18.06.2019
19:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit der Ausstellungsmacherin, Frau Dr. Susann Lewerenz von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, ein. Neben der Führung durch die Ausstellung wird Frau Dr. Lewerenz das Konzept der Ausstellung und die dazugehörigen umfangreichen Begleitmaterialien vorstellen und selbstverständlich für Fragen und eine anschließende Diskussion zur Verfügung stehen.
Die Ausstellung wird bereits ab 18:00 Uhr geöffnet sein.

Zusätzlich kann die Ausstellung am Samstag, 22.06.2019, von 12 bis 20 Uhr ebenfalls im Infocafè Anna & Arthur besucht werden.

Weitere Informationen zu der Ausstellung und den umfangreichen Begleitmaterialien sind auch unter www.verflechtungen-kolonialismus-nationalsozialismus.de erhältlich.

*Triggerwarnung*: Die Ausstellung zeigt u.a. Text- und Bildquellen, die rassistische Sprache und Diffamierungen enthalten (u.a. mehrfach das N-Wort).

Veranstalterin: Literaturbetrieb Lüneburg